Niemand wird leugnen wollen, dass Aberglaube und Glücksvorstellungen heute,
am Anfang des 3. Jahrtausends, ungemein lebendig sind und vielleicht sogar ernst genommen werden.
Jagdflieger im Golfkrieg trugen ebenso Talismane wie seinerzeit die Bogenschützen.
Im täglichen Leben halten wir uns nach wie vor an abergläubische Bräuche,
wenn wir nur schuldbewusst Salz über die Schulter werfen, lieber nicht unter einer Leiter durchgehen,
oder es gerade tun um zu beweisen, dass wir nicht abergläubisch sind.
Oft entschuldigen wir mangelnden Erfolg mit Pech, wogegen wenn wir bescheiden sind, Erfolg mit Glück gehabt.
Bis in unsere heutige Zeit, halten die Menschen nach wie vor am Aberglauben fest.
Viele der alten Regeln haben zwar nicht mehr den Stellenwert den sie in alter Zeit einnahmen, jedoch sind sie in den meisten Familien zu altbewährten Ritualen und Handlungen manifestiert, die man von Generation zu Generation wiederholt, ohne darüber nachzudenken.
Vielleicht erkennt so mancher seine eigenen eingeprägten Ansichten wieder.
Aberglaube um das Niesen
Es gibt die Theorie, Niesen sei eines der ersten Anzeichen der Pest gewesen, daher der Ausruf „Gesundheit“.
Eine alte Regel besagt folgendes:
Niesen am Montag – das bringt Gefahr
Niesen am Dienstag – wirst einen Fremden küssen
Niesen am Mittwoch – bald kommt ein Brief
Niesen am Donnerstag – bald noch was besseres
Niesen am Freitag – bringt Kummer und Sorgen
Niesen am Samstag – Liebchen kommt morgen
Niesen am Sonntag – dich wird der Teufel holen
Geschenke die Ihr Unglück bringen
Jade und Türkisringe
Mit Perlen oder Granaten, Amethysten, Karneolen, Opalen, Katzenaugen, Smaragden besetzte Gold- oder Silberarmbänder
Ein Medaillon mit seinem Bild darin
Silberohrringe, es sei denn, sie trügen einen Glücksstein
Eine Pfauenfeder
Ein lederner Schmuckkasten
Ein rotes Taschentuch
Straßenschuhe
Ein Ölporträt von ihm
Ein Spiegel
Ein Sonnenschirm
Rouleaus
Ein Fingernagel oder ein Kopfhaar von ihm
Ein Notizbuch, ein Bleistift, ein Gänsekiel
Geschenke die IHM Unglück bringen
Ein Münzetui
Ein Medaillon mit einem Bild von ihr drin
Eine Krawattennadel
Einen Zigarrenabschneider
Ein Feuerzeug
Ein gemaltes Bild von ihr
Eine Krawatte, eine Wollmütze, ein Seidenplastron
Ein Schlüsselring
Ein Hufnagel
Eine Pfauenfeder
Ein Gänsekiel
Die böse Zahl 13
In vielen Hotels überspringt man die Zahl 13 als Zimmernummer,
und in einem Zirkusprogramm werden sie kaum eine Programmnummer 13 finden;
denn die abergläubischen Zirkusleute würden nie unter dieser Zahl auftreten.
Selbst im Orient wurde die 13 lange Zeit nicht einmal ausgesprochen und durch den Ausruf „Viel Glück“ ersetzt.
Eine Londoner Reederei, die 12 Schiffe besaß und sich vergrößern wollte, ließ zwei Schiffe zur gleichen Zeit bauen, damit ihr mehr als 13 Schiffe gehörten.
Doppeltes Unheil wird vorhergesagt, wenn der 13. eines Monats auf einen Freitag fällt.
Der Freitag geht als Unglückstag ebenfalls auf das Christentum zurück, da Jesus angeblich an einen Freitag auf das Kreuz geschlagen wurde.
Katzen
Katzen und Magie waren schon im alten Ägypten miteinander verbunden.
Die Zahl der ihnen zugeordneten abergläubischen Vorstellungen und Praktiken ist Legion.
Vielfach wird ein Zusammenhang gesehen zwischen dem Normalverhalten von Katzen und der Wetterentwicklung.
Wäscht sich die Katze das Fell, so ist das offenbar einuntrügliches Zeichen für Regen;
sitzt sie mit den Rücken zum Feuer, gibt es Frost;
flitzt sie anscheinend konfus umher, naht ein Unwetter.
Laßt Blumen sprechen
Blumen in ungerader Zahl geschenkt, sollen Unglück bringen.
Ein vierblättriges Kleeblatt soll Glück bringen, aber nur wenige wissen, dass es noch glücksbringender ist, ein Kleeblatt mit mehr als vier Blättern zu finden.
Falls es doch gelingt eines aufzutreiben, gebe ich hier – links vom Stengel beginnend – die Bedeutung:
Das erste Blatt bedeutet Glück,
Das zweite Blatt bringt Gesundheit,
Das dritte Blatt verheißt Wohlstand,
Das vierte Blatt bedeutet Liebe,
Das fünfte Blatt verspricht ein langes Leben,
Das sechste Blatt bedeutet unermesslichen Reichtum.
Das siebte Blatt verspricht, dass man immer glücklich sein wird.
Rund um die Braut
Die Braut über die Schwelle tragen
Eine Sitte, die mindestens aus römischer Zeit datiert und ungewissen Ursprungs ist.
Eine Erklärung besagt, der Brauch zeige, wie wenig die Braut Willens ist, ihre Jungfräulichkeit zu verlieren.
Nach einer anderen Deutung ist der Haushalt heilig und der Mann, der Besitzer und Herr des Hauses, muss seine Braut hineintragen, wenn sie dort glücklich werden und bleiben soll.
Das Werfen des Brautstrausses
Die Idee, dass die Braut beim Verlassen ihres Hochzeitsempfanges ihren Brautstrauß in die Menge wirft, und das die Person, die ihn fängt, als nächstes heiraten wird, scheint in Amerika kurz nach 1900 aufgekommen zu sein.
Woher der Brauch rührt, ist nicht bekannt.
In Lancashire war es so, dass die Brautjungfer den Schuh der Braut warf;
der Mann, den er traf, würde als nächster heiraten.
Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geborgtes, etwas Blaues
Dieser Vers scheint an die hundert Jahre alt zu sein, aber die darin steckenden Vorstellungen sind älter.
Schon vor etlichen Jahrhunderten entstand die Sitte, zur Hochzeit nicht nur prächtige neue Kleider zu tragen, sondern dazu auch etwas von einer glücklich verheirateten Frau geborgtes.
Das „etwas Altes“ scheint jüngeren Datums zu sein;
am Vorabend ihrer Hochzeit wurde der Braut manchmal von ihren Brautjungfern ihr ältestes Nachtgewand angezogen.
Blau ist seit 600 Jahren die Farbe des glücklichen Ehelebens.
Bunt gemischtes
Auf der richtigen Seite aus dem Bett steigen
Das ist ein Aberglaube, der mindestens auf das 16. Jahrhundert zurückgeht;
Auf der verkehrten Seite aus dem Bett steigen bedeutete Unglück für den ganzen Tag.
Die verkehrte Seite scheint diejenige zu sein, die man normalerweise nicht zum Aufstehen benutzt.
Buchorakel
Man versteht darunter, ein Buch aufs Geratewohl zu öffnen und bei geschlossenen Augen mit einer Nadel oder den Finger auf eine Seite zu tippen.
Die angezeigten Worte haben angeblich Bezug zu der Frage, die man auf dem Herzen hat.
Uhren
Es ist ein alter Glaube, dass bei einen Todesfall in der Familie eine Uhr stehen bleiben wird.
Was nicht heißen soll, dass es noch nie vorgekommen ist, auf jeden Fall ist dieser Glaube in Westeuropa seit dem 19. Jahrhundert verbreitet.